Lebten Kennedy und King in demselben Land?

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1963 in West-Berlin

Im Juni 1963 hielt John F. Kennedy eine kurze, aber berührende Rede. Sie dauerte wenige Minuten und malte emotionale Bilder über Freiheit, Stolz und den Weg in eine freie Zukunft. Kennedy nutzte das Bild gut und böse: das gute Amerika gegen den bösen Kommunismus. Er beschrieb West-Berlin mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern als Insel im kommunistischen Osten.

In seinen Worten erklärte er die Vereinigten Staaten von Amerika als ein Land, in dem hoffungsvolle, frohe und freie Menschen leben. Er verbindet sich mit seinem Publikum mit dem Höhepunkt seiner Rede und platziert seine Botschaft: Ich bin einer von euch, ich fühle mit, haltet durch. Seine berühmten Worte sind in die Weltgeschichte eingegangen: „Ich bin ein Berliner.“

1963 in Washington

Kennedys Bild der USA war das Bild eines weißen Amerikaners. Wer dem Präsidenten zuhörte, verstand, dass die amerikanische Demokratie nur Freiheit kennt. Zwei Monate später, im August desselben Jahres (!) hält Martin Luther King Jr. eine Rede in Washington. Er beschwört in emotionalen Bildern die Not der Schwarzen in seinem Amerika. In dieser Lebensrealität müssen die USA noch einen langen Weg gehen, um Gleichheit für alle Menschen zu schaffen: weg von Benachteiligungen und Diskriminierung.

Kings 17-minütige Rede berührt. Seine Botschaft flocht er wiederholend in seine Rede ein: er glaube fest daran, dass sich alle Menschen in der Zukunft auf einer Ebene, ohne Unterschiede in Hautfarbe und Herkunft, begegnen und miteinander leben. „I have a dream“ ist in die Weltgeschichte eingegangen. „I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin, but by the content of their character. I have a dream today!”

Der Weg, den Martin Luther King beschrieb, ist noch nicht am Ende angekommen. Sein Traum ist noch nicht wahr geworden. Mich hat überrascht, dass beide Reden in demselben Jahr gehalten wurden, so kurz hintereinander. Der eine lobt Amerika in den höchsten Tönen, der andere beschriebt die höchste Not. Verrückt! Beide Redner waren miteinander verbunden und Kennedy unterstützte die Befreiungsbewegung der Schwarzen, der King vorstand. Im November desselben Jahres wurde Kennedy ermordet, King 5 Jahre später.

Auf der Suche nach guten Reden und Worten, die wirken, habe ich beide Reden analysiert. Die zeitliche Nähe hat mich überrascht. So unterschiedlich sind Lebensrealitäten zur selben Zeit an demselben Ort.

2021 in Washington

Auf der Suche nach weiblichen Rednerinnen sieht es dünn aus. Ich trete an, um das zu verändern. Es freut mich, dass die Afroamerikanerin Amanda Gorman zur Amtseinführung von Joe Biden sprach. Sie trug ihr selbst verfasstes Gedicht „The Hill we Climb vor. Es handelt von dem Erbe der Sklaverei, den schweren Zeiten, die die USA erlebt haben und den schweren Aufgaben, die vor dem Land liegen. Gorman beschwört in 5 Minuten ihre Hoffnung für die Zukunft. Ihre Botschaft lautet: „Victory won’t lie in the blade, but in all the bridges we’ve made. That is the promise to glade. The hill we climb.”

Foto: Jon Tyson on Unsplash

Meine Botschaft

Ich möchte Frauen ermutigen, auf die Bühne zu steigen und ihre Botschaft zu verkünden. Das ist mein Ziel. Wenn du Interesse an einem Workshop hast und mit mir die Bühne erklimmen möchtest, sende mir eine Nachricht: ingrid.rupp@freiheiraten.de.

Anmerkung: ich bemühe mich sehr um korrekte und antirassistische Sprache. Wenn du einen Fehler in meinem Text entdeckt hast, melde dich gerne persönlich bei mir.

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Rednerin Ingrid Rupp
Foto: Dana Rösiger

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