Lesung mit Liebe
Belohnung am Ende von 12 Wochen Autorenreise!
In bringe Menschen dazu, vor Freude zu weinen: auf Hochzeiten und auf Beerdigungen. Außerdem gebe ich Workshops und lade Menschen dazu ein, sich authentisch zu begegnen und ihre Mauern fallen zu lassen, die uns sonst umgeben. Ich habe im April zu einer Schreibreise aufgerufen und 9 Frauen und ein Mann sind mir gefolgt!
Wir haben uns aufgemacht, um unseren Traum zu erfüllen und um endlich das Buch zu schreiben, was jede und jeder von uns schon lange im Herzen trägt.
Für mich sind Worte wichtig. Mit ihnen verdiene ich mein Geld. Mit Worten kann man Herzen entfachen, Kriege anzetteln oder Versöhnung stiften. Bücher sind Worte, die niemand wegwischen kann. Worte sind ein mächtiges Werkzeug. Ich erlebe in meiner Arbeit als Rednerin, wie berührend Worte sein können.
Ich habe einen Mann auf seinem letzten Weg begleitet, der von seiner Familie als das Oberhaupt, als Patriarch beschrieben wurde. Er wusste immer, wo es langgeht. Er ließ keinen Zweifel an seinen Entscheidungen zu. Der letzte gemeinsame Tag im Kreis der Familie war außergewöhnlich. Der Mann lebte im Pflegeheim. An diesem Tag war er scharfsinnig und klar. Er tat etwas, was er nie zuvor jemals getan hatte. Er vergewisserte sich, dass seine Tochter zuhörte, und dann sagte er: „Auch ich habe Fehler gemacht“. Ein Satz, der die Welt der Frau erschüttern ließ und Frieden schaffte.
So oft sagen Menschen zu mir, dass sie möchten, dass die richtigen Worte gesprochen werden. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Für mich sind Worte die Verlängerung unserer Herzen. Wir können uns durch sie miteinander verbinden.
Wir erzählen uns immer wieder Geschichten darüber, welches Wort wir als erstes sprachen. Und wenn wir lernen, Buchstaben zu schreiben, sind unsere Eltern stolz.
Mir ist zu Beginn unserer Schreibreise aufgefallen, dass alle Teilnehmenden viel zu sagen haben. Es sind Menschen, die entweder aus ihrem persönlichen Leben ein Resümee ziehen oder aus ihrem beruflichen Erfahrungsschatz wertvolle Essenzen teilen möchten. Es brauchte nur eine Hand, die ich reichte, um sie zu ermutigen: lasst uns gemeinsam losgehen und unsere Gedanken zu Papier bringen.
Wir haben auf der Reise viele Autoren und Autorinnen kennengelernt, Tipps und Schreibtechniken u.a. von Marlen Schneider erklärt bekommen, wir haben verstanden, dass wir nicht auf einen Verlag warten müssen, bis wir unser Manuskript publizieren können, sondern es auch selbst in die Hand nehmen können und einfach veröffentlichen, sobald der letzte Punkt gesetzt ist.
Die zweitgrößte Herausforderung ist, wie immer, zum Ende zu kommen. Wir haben uns 12 Wochen vorgenommen, ein straffer Zeitplan. Wir sind weit gekommen, am Ziel sind wir noch nicht. Keiner von uns.
Die größte Herausforderung jedoch, die haben alle geschafft: anzufangen.
Eine Weltreligion sagt über sich, dass zuerst das Wort da war, das Wort war göttlich. Und anschließend wurde das Wort Fleisch. Ich hoffe nicht, dass unsere Manuskripte Fleisch werden. Aber leidenschaftlich sind unsere Themen alle. Wir haben das erschaffen, was uns wichtig ist.
Lesung unserer Manuskripte
Zu unserer Abschlusslesung am 4. Juli 2021 im Tink Tank Space in Heidelberg lasen aus ihren Werken vor:
Lone Aggersbjerg
Alexandra Paatsch
Petra Kern
Barbara Amann
Anicca Vogt
Melek Degermenci
Armin Hofmann
Dr. Anja Kellermann
Dr. Ingrid Rupp
Vielen Dank an unser Publikum, die live und persönlich unseren Projekten lauschten! Zeit mit zu bringen und zuhören ist eine hohe Form des Respekts. Danke, dass ihr uns 2 Stunden eurer Aufmerksamkeit gewidmet habt.
Unsere Schreibreise geht weiter. Wer beim nächsten Mal dabei sein will meldet sich per E-Mail bei mir: ingrid.rupp@freiheiraten.de.
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